Im Interview mit Frau Selina KARL, Sozialarbeiterin des PSD Schwechat:
LICHTERKETTE: Wann und wie ist die Idee zum Podcast entstanden, und wie wurde über den Titel entschieden?
FRAU KARL: Es gab von Seiten meines Arbeitgebers (Psychosozialer Dienst Niederösterreich) ein Innovationsprojekt bei dem ich die Podcast Idee gepitched habe und auch umsetzen durfte. Der Name ist gemeinsam mit Teamkolleg*innen entstanden und soll ausdrücken, dass es nicht nur einen Weg gibt um auf seine psychische Gesundheit zu achten oder diese zu verbessern.
LICHTERKETTE: Was ist die größte Überraschung (positiv oder negativ) bzw. die interessanteste Begebenheit, die es in Zusammenhang mit dem Podcast in den letzten Monaten gab?
FRAU KARL: Sehr gefreut hat mich, dass einige Unis den Podcast in der Lehre verwenden, zb für angehende Ergotherapeut*innen oder psychiatrische Krankenpfleger*innen, da diese ja während der Coronazeit keine Möglichkeit für Praktikas hatten und so auch kaum mit Betroffenen in Kontakt gekommen sind. Fallgeschichten oder Berichte von Betroffenen, Angehörigen und Fachleuten konnten sie so wenigstens von zuhause hören und Einblicke in die Lebensrealität von psychisch erkrankten Menschen bekommen.
LICHTERKETTE: Wird mit dem Podcast auch (schon) Geld verdient bzw. ist das geplant? Wenn ja: wie?
FRAU KARL: Nein und ist auch nicht geplant. Mein Ziel ist so viele Menschen wie möglich zu erreichen und einfach verständlich Inhalte zu vermittteln und in weiterer Folge vielleicht Stigmatisierungen und Falschinformationen rund um psychische Erkrankungen abzuhbauen und damit vielleicht sogar dafür zu Sorgen, dass Menschen sich frühzeitiger Hilfe suchen. (Laut Studien braucht es bei manchen Patient*innen 10 Jahre bis sie endlich zu einem Arzt oder einer Beratungsstelle gehen, weil sie soviel Angst davor haben was andere Leute sagen würden usw. Wie bei allen anderen Erkrankungen ist eine Behandlung (medikamentös, psychotherapeutisch oder wie auch immer..) jedoch leichter je früher man ansetzt.
LICHTERKETTE: Was macht den Podcast so richtig einzigartig bzw. wie unterscheidet er sich vom allfällig vorhandenen Mitbewerb in derselben Kategorie?
FRAU KARL: Es gibt einige Psychiatriepodcasts die von Fachleuten gemacht sind und Fachleute ansprechen. Daher mit sehr viel Fachvokabular und medizinischen Informationen um sich schmeißen, die „Laien“ nicht verstehen. Außerdem war es mein Anliegen Betroffene selbst zu Wort kommen zu lassen und selbst über Themen, die sie bewegen erzählen zu können, natürlich ohne sie zur Schau zu stellen, deshalb sind einige Menschen auch nicht namentlich erwähnt. Auch, dass Angehörige von psychisch kranken Menschen zu Wort kommen und generell die Mischung zwischen Betroffenen, Angehörigen und Fachleuten, die zu Wort kommen, habe ich noch bei keinem anderen Psychiatriepodcast gefunden.
LICHTERKETTE: Unterstützt der Podcast bzw. das Podcasten die eigene berufliche Tätigkeit? Welchen Zusammenhang gibt es? Bewerbung der beruflichen Tätigkeit, persönliche Markenbildung, etc.?
FRAU KARL: Ich durfte den Podcast im Rahmen meiner Arbeit als Sozialarbeiterin starten und darf ihn auch weiterhin in meiner Arbeitszeit machen. Natürlich ist der Sinn, dass sich Menschen dann eher trauen Hilfe in Anspruch zu nehmen, ob sie dies aber bei uns tun oder bei einer anderen Beratungsstelle, in einem Krankenhaus oder bei einem niedergelassenen Psychotherapeuten oder einer Selbsthilfegruppe ist dabei völlig egal für mich/uns.
Hard Facts:
- Wann ging die erste Folge online?
Juni 2019
- Wie oft wird eine neue Folge veröffentlicht?
Alle drei Wochen
- Gibt es eine bevorzugte Podcast-Plattform, auf der man den Podcast hören sollte?
Nein, damit so viele Menschen wie möglich ihn finden können ist er auf Itunes, spotify, podcast apps unserer website www.psz.co.at/podcast sowie youtube
- Wie lautet der Link zum RSS-Feed?
https://feeds.simplecast.com/VH4fwTOP
Bei Interesse auch an einem Podcast mitzuwirken, einfach ein Mail an uns oder direkt Kontakt aufnehmen mit Frau KARL!
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