Im Rahmen des Tiroler Landesparteitags der ÖVP machte Kanzler Nehammer einen geschmacklosen Scherz zur Krise und erhält dafür ordentlich Kritik.
Der Kanzler hatte gemeint, für den Fall dass man gegen Teuerung und Inflation nicht ausreichend gegensteuere: "Wenn wir jetzt so weitermachen, gibt es für euch nur zwei Entscheidungen nachher: Alkohol oder Psychopharmaka".
In mehreren Medien findet man dazu folgende Aussage aufgrund einer Presseaussendung von uns: Der Verein "Lichterkette" als Betroffenenvertretung für Menschen mit psychischen Erkrankungen empfindet die Aussage Nehammers als "gedanken- und rücksichtslos" und bezeichnete sie als "bodenlose Frechheit", wie Vorsitzende Brigitte Heller in einer Aussendung erklärte. Sie sieht darin "eine klare Abwertung all jener Menschen, die tagtäglich gegen den Drang ankämpfen, wieder zum Alkohol zu greifen". Ebenso stigmatisiere es all die Menschen, die sich vielleicht trotz Ängsten zu einer Medikation mit Psychopharmaka entschieden haben. Uns war es wichtig auf diese Aussage zu reagieren um als Sprachrohr für viele Betroffene einer psychischen Erkrankung zu agieren. Stigmatisierung ist mitunter eines der größten Probleme im Bereich der psychischen Erkrankung und sorgt auf vielen Ebenen für eine Ausgrenzung von Betroffenen. Seit 4 Jahren kämpfen wir dagegen an, denn sowohl die Versorgung als auch andere wesentliche Schritte für Menschen mit psychischer Erkrankung sind mit Stigmatisierung verknüpft. Erst vorige Woche führten wir Sensibilisierungsworkshops im Parlament durch. Eine sehr erfreuliche Entwicklung. Leider wurde diese von der Aussage des Kanzlers überschattet. Der Österreichische Behindertenrat berichtet: https://www.behindertenrat.at/2022/07/alkohol-oder-psychopharmaka/
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