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Erfahrungsbericht - Vertrauen ins Gesundheitssystem

In meiner Jugend war ich wegen heftigen Panikattacken in einer psychiatrischen Klinik. Die Panikattacken entstanden durch Mobbing. Durch die Klinik konnte ich lernen mit den Panikattacken umzugehen und siehe da: jetzt im erwachsenen Alter hatte ich nie wieder welche. Da ich auch eine körperliche Behinderung habe, muss ich oft ins Krankenhaus gerade in akuten Situationen.

Dort ist es nicht unüblich, stigmatisiert zu werden.


Ich hatte schon schlimme Symptome die auf die Psyche geschoben wurden die dann aber rein körperlich waren. Gerade in großen Krankenhäusern fällt mir dieses Phänomen auf. Man kann doch nicht Menschen die einmal eine psychische Erkrankung hatten immer wieder ohne Untersuchungen zu machen die Aussage treffen:" ah, das ist psychosomatisch."

Für Patient:innen kann das unter Umständen, wenn eine lebensbedrohliche Situation nicht erkannt wird, verheerende Auswirkungen haben!

Mein Appel geht auch an die Pflegekräfte in Krankenhäusern, weil ein Patient oder eine Patientin psychisch auffällig ist, bedeutet das nicht, dass er/sie Aufmerksamkeit will sondern weil er/sie (so war es bei mir ) überfordert ist.

Zudem sind Schuldzuweisungen, wie :.

" ist eh alles nur Kopfsache"

"Stell dich nicht so an, sonst kannst du es ja auch immer"

nun wirklich nicht vom Vorteil.

Bei meinem letzten Aufenthalt war ich psychisch auffällig durch die Belastungen mit einer neuen Situation umgehen zu müssen und diese Aussagen haben in mir hervorgerufen nicht ernst genommen zu werden.


Bei jedem Krankenhausaufenthalt ist das so und es wird immer wieder versucht eine psychische Komponente zu meiner Erkrankung zu finden.

Das ist mehr Belastung als einfach mit der Erkrankung zu lernen umzugehen, auch wenn keine Ursache gefunden werden kann. Aber krampfhaft versuchen, in der Psyche den Auslöser zu finden, finde ich als Patientin nicht seriös. Dies sollte der Patient/ die Patientin selbst entscheiden dürfen, ob in der Psyche eine Komponente vorliegen könnte. Die meisten Menschen spüren ihren Körper ja, da sollte das Gesundheitssystem mehr Vertrauen in die Patienten haben.


Denn mit solchen Aktionen verliert man als Patient das Vertrauen.


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