Auch wir sind ,vertreten durch Brigitte Heller, Teil des Frauenkompetenzteams.
Heute gab es die Gelegenheit mit NaAbg Heike Grebien zu diskutieren und die Hauptanliegen zu übermitteln. Für Menschen mit psychosozialer Behinderung ist derzeit vor allem das Thema Gewalt an Frauen ein großes Thema, aber auch die Förderung persönlicher Assistenz unabhängig in welchem Bundesland man beheimatet ist.
Hier der Forderungskatalog des Kompetenzteams:
Sichtbar. Sicher. Selbstbestimmt.
Forderungen der Frauen mit Behinderungen Frauen erleben in Österreich Benachteiligungen aufgrund ihres Geschlechts. Menschen mit Behinderungen erleben Diskriminierung und Ausgrenzung durch eine Gesellschaft und eine Umwelt voller Barrieren. Das Leben von Frauen mit Behinderungen ist von Mehrfachdiskriminierungen geprägt. Es ist Zeit für tiefgreifende Maßnahmen zur Gleichstellung von Frauen mit Behinderungen. Das Kompetenzteam Frauen mit Behinderungen des Österreichischen Behindertenrates stellt die fünf dringlichsten Forderungen für eine chancengerechte Zukunft für Frauen und Mädchen mit Behinderungen. Artikel 6 der UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen verpflichtet Österreich, im Sinne der Gleichberechtigung, Maßnahmen zur Sicherung der vollen Entfaltung, Förderung und Stärkung von Frauen mit Behinderungen vorzunehmen.
Sichtbar.
1. Frauen mit Behinderungen fordern Sichtbarkeit für ihre Expertise, ihre Lebensrealitäten und die erfahrenen Diskriminierungen. Frauen mit Behinderungen müssen sich sichtbar machen können. Dafür braucht es gesellschaftliche, ökonomische und räumliche Rahmenbedingungen, damit die aktuellen Barrieren fallen. Frauen mit Behinderungen sind Expert*innen – nicht nur in eigener Sache, sondern auch auf ihren Fachgebieten. Es braucht strukturelle Maßnahmen, um sicherzustellen, dass Frauen mit Behinderungen auf Podien, Bühnen, in Leitungsfunktionen und Gremien vertreten sind. Um ihre Lebensrealitäten sichtbar zu machen, ist auch die Erhebung aussagekräftiger Zahlen und Daten nötig.
Sicher.
2. Frauen mit Behinderungen fordern ein Leben ohne Gewalt. Informationen zu den eigenen Rechten, Empowerment und Selbstbestimmung sowie sexuelle Aufklärung sind wesentliche Faktoren zur Gewaltprävention. Es braucht österreichweit verfügbare, unabhängige Peer-Beratung für Frauen mit Behinderungen zu allen Lebensthemen aber vor allem zu psychischer, physischer und sexualisierter Gewalt.
Selbstbestimmt.
3. Frauen mit Behinderungen fordern ein selbstbestimmtes Leben durch Persönliche Assistenz. Der Anspruch auf Persönliche Assistenz darf nicht von der Postleitzahl und von der Form der Behinderung abhängen. Es braucht nicht nur Persönliche Assistenz im Kontext von Arbeit, sondern für alle Lebensbereiche, beispielsweise für Interessenvertretung, für familiäre Betreuungsverpflichtungen und in der Freizeit.
4. Frauen mit Behinderungen fordern den chancengerechten Zugang zu fair entlohnten und guten Jobs. Um Frauen mit Behinderungen gerechte Chancen auf dem Arbeitsmarkt und damit ein ökonomisch selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen, müssen spezifische Förderund Unterstützungsmaßnahmen für Frauen mit Behinderungen geschaffen werden. Ebenso müssen alle Aus-, Fort- und Weiterbildungen inklusiv gestaltet, und für Frauen mit Behinderungen barrierefrei zugänglich sein.
5. Frauen mit Behinderungen fordern stabile Strukturen für Empowerment und Interessenvertretung. Frauen mit Behinderungen brauchen Empowerment, eine starke Vernetzung und eine Interessensvertretung. Stabile und langfristige Strukturen müssen aufgebaut werden, die Teil der Interessenvertretung der Menschen mit Behinderungen und Teil der Interessenvertretung von Frauen sind. Es braucht Andockstellen für Frauen mit Behinderungen um sich zu empowern, zu vernetzen und eigene Projekte umzusetzen. Frauen mit Behinderungen stellen ihre Forderungen an die politischen Entscheidungsträger*innen, an die Organisationen zum Thema Behinderung, die Frauenorganisationen und Arbeitsmarktorganisationen.
Weiteres zum Thema:
https://www.behindertenrat.at/bereich/frauen-mit-behinderungen/
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