Mein Name ist Karin und ich bin 54 Jahre jung. Ich leide an einer schweren posttraumatischen Belastungstörung, woraus sich eine andere psychische Störung entwickelte, die sich dissoziative Bewegungs- und Sinneseinschränkung nennt. Vor ca. 10 Jahren bekam ich eine Gesichtsfeldeinschränkung die sich so äußerte, dass sich mein Sichtfeld auf eine Münzgröße beschränkte. Kurz danach machten sich noch weitere Symptome bemerkbar. Ich hatte immer wieder Ausfälle meines linken Beines, welche mich nach kurzer Zeit auch in den Rollstuhl zwangen. Im Laufe der Zeit kamen auch Arm-, Sprach-, und Gedächtnisausfälle, sowie auch komplette Augenausfälle hinzu. Dies zwang mich im längsten Falle meiner Ausfälle, zu fast 2 Jahren "Auszeit" die ich im Bett verbringen musste, unter anderem auch weil es mich schwer depressiv machte.
Zwei Jahre der Odyssee von einem Arzt zum anderen und mehreren Krankenhausaufenthalte, sowie einige Psychiater die mir das "vorspielen einer Krankheit", mit den Worten -es kann sein, aber muss nicht sein- unterstellten, brachten mich dann zu einem privaten Psychiater der mir die oben genannte Krankheit sofort diagnostizierte. Ich machte einige psychologische Therapien, doch mein Zustand verschlechterte sich zusehends. Jede kleinste Aufregung wurde mit einem Ausfall bestraft.
2017 bekam ich linksseitig Brustkrebs. Nach Operation und Bestrahlung ging es mir wieder gut. Als wäre das nicht schon genug, bekam ich 2019 in der rechten Brust einen hormonellen sehr schlimmen Krebs. Kurz bevor ich mit der Therapie begann, beschloss ich, etwas ändern zu müssen. Das war meine Kampfansage. Mit mir nicht! Ich beschloss, ich habe auch ein Recht auf ein Leben! Schrill und bunt, statt grauer Maus! -das war mein neues Lebensmotto. Meine Onkologin sagte mir, dass nicht nur die Chemo, Bestrahlung und OP mein Leben gerettet hatte, sondern meine positive Einstellung.
Trotz allen diesen Krankheiten habe ich beschlossen mein Schicksal zu akzeptieren und und mein Leben ab jetzt zu genießen. Nach langem zureden begann ich abstrakte Bilder zu malen. Wie auf meinem Foto zu sehen, sind meine Bilder bunt sowie ich. Auch haben wir uns den großen Traum von einer Kreuzfahrt erfüllt. Wir wollten nicht mehr warten und griffen zum ersparten. Vorher war mein Leben mit Arbeit und für alle anderen da zu sein immer wichtiger als ich selbst und ich beschloss mich und meine Frau an erste Stelle zu rücken. Träume leben, nicht nur träumen.
Ich lache viel und gerne und das bringt mein Leben in eine positive Richtung, die ich nicht mehr aufzugeben bereit bin.
Einen großen Dank gilt meiner Frau, die in all der Zeit mit mir alle Höhen und Tiefen erlebt hat und durch ihre besonders herzliche Art einen großen Beitrag zu meiner Genesung beigetragen hat und noch immer beiträgt. Ich liebe dich mein Schatz!
Danke für eure Aufmerksamkeit und denkt dran, ihr habt nur dieses eine Leben, genießt es!
Ich wünsche dir weiterhin viel Mut und Kraft. 🥰
Färbe dein Leben bunt und wie es dir gefällt!
Ich mag auch Farben, traue mich oft nicht zu experimentieren, aber zu mindestens ist das Papier geduldig 😊